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Overalls und Gürtel: Ja oder nein und weit oder eng und hoch oder tief?
#1 Overalls und Gürtel: Ja oder nein und weit oder eng und hoch oder tief?
Zitat von Uwe = Uwe im Beitrag ASOS Jumpsuits
Ich habe zur Zeit genug Overalls. Und wenn es "oversized" sein soll, nehme ich lieber zwei Nummern größer, aber bei Größe 46 ist Ende. Bei meinem ASOS-Design-Einteiler in Ölwasch-Khaki mit den asymmetrischen Beintaschen dachte ich, dass der "als super oversized" ausreicht, aber inzwischen ist der unter den Armen ausgerissen, was eigentlich nicht repariert werden kann, zumal man nicht an den passenden Stoff kommt. Und einen anderen habe ich zurückgeschickt, weil der an jedem Ende drei Nummern zu klein war, also wirklich viel kleiner, als ich erwarten konnte.
Zwischenzeitlich habe ich mir einen BigBen aus den USA schicken lassen, der gut passt, wenn auch sehr "roomy", was die untere Hälfte betrifft. Das Harrington-Fischgrät-Design ist auch einmal etwas anderes.
Ich mach' für die Antwort mal einen neuen Thread auf, denn spätestens die passt nicht mehr unter den ASOS-Tread.
Tja, "genug" Overalls haben wir wohl fast alle ... aber die fiese Frage ist: Haben wir auch wirklich die endgültig richtigen??? ;0)
Die meisten Overalls, die ich habe, sind von der Passform her eher normal, passen also, aber ohne zu schlabbern. Ein paar sind sogar recht körpernah, z.B. die Only und der eine oder andere Flightsuit.
Beispiel*:
Das hat auch was, funktioniert auch super, gerade wenn das Material etwas Stretch hat. Aber ich habe auch ein paar deutlich weitere Overalls. Einer ist z.B. eher was für den Sommer, und muss mit Bindegürtel getragen werden, sonst klappt das überhaupt nicht. Auch bei den Lederoveralls, deren Saison erst langsam wieder anfängt, habe ich ein etwas geräumigeres Exemplar, das von der Weite her für Gürtel konzipiert ist.
Beispiel*:
Ich finde, dass die Weite einen ganz erheblichen Einfluss auf das Erscheinungsbild hat. Auch das Tragegefühl ist ein ganz anderes. Ein Nachteil bei den Weiten mit Gürtel ist natürlich gerade die Sache mit dem Gürtel: Einer der Vorteile von Einteilern ist ja normalerweise, dass man genau den eben nicht hat. Auf der anderen Seite definiert so ein Gürtel auch visuell die Taille und damit einen großen Teil der Körperproportionen, nämlich das Verhältnis von Ober- zu Unterkörperläge, also letztlich von Brust zu Bein. Die Frauen wissen das besser als wir Männer.
Probiert mal bei Gelegenheit, in einen Oversize- Overall, dessen schnitttechnische Taille Euch etwa um die Hüfte hängt, einen Gürtel reinzuziehen, aber ganz ohne ihn eng zu schnallen, also so, dass der Durchmesser sich nicht verändert und damit auch die Taile in der Hüfthöhe bleibt. Der tief hängende Gürtel setzt noch mal einen deutlicheren Akzent darauf und Euer Oberkörper sieht dann ewig lang aus. Wenn man das allerdings so macht - also mit dem Gürtel - dann ist es kein Zufall mehr, sondern gestalterische Absicht, und in der Mode geht ja bekanntlich alles, was nach Absicht aussieht, wenn man es wie selbstverständlich trägt. Umgekehrt geht auch. Dazu bedarf es allerdings genügender Innennahtlänge (Oder man muss den Saum hochkrempeln). Dann kann man die Taille ggf. bis weit über den Bauchnabel nach oben verlagern und bekommt optisch den Eindruck sehr viel längerer Beine.
Beispiel*:
Das sind Sachen, die gehen in diesem Extrem interessanterweise fast nur mit Einteilern. Hohe Taille ist noch einfach, aber Du kriegst eben eine Hose nicht zum Halten, wenn der Gürtel allzu weit unten hängt. Daher kann ein deutlich oversize-iger Overall durchaus ein interessantes Experiment sein. ;0)
Vielleicht mach ich noch mal ein Foto davon, aber jetzt muss ich erst mal dringend was anderes erledigen.
*Alle Bilder liegen auch in der Galerie.
Bei Latzhosen sehe ich das ähnlich. Ich habe sogar inzwischen ein paar Latzhosen, bei denen nichtmal eine Taille vorgesehen ist, sondern der Stoff ohne horizontale Naht vom Beinsaum bis zur Latzoberkante durchgeht, und muss sagen, dass diese zu den angenehmsten Latzhosen gehören, denn man kann ganz unvoreingnommen einstellen, wie hoch man sie gerade tragen möchte.
Viele Overalls kommen ja auch ohne Gürtelschlaufen, und ich würde auch sagen, dass das die vorteilhafteste Variante ist. Aber meist haben sie dann doch eine erkennbare Taille, in Form eines Bundes oder zumindest einer Quernaht. Ich kenne nur sehr wenige Overalls, bei denen keinerlei Taille angedeutet ist, außer bei Onesies, da ist das natürlich der Normalfall. Ich habe aber auch schon Overalls gesehen, bei denen der Taillenbund so gemacht ist, dass er eigentlich schon ein versteckter Gürtel ist. Ich habe mal ein Exemplar probiert, bei dem sogar das Oberteil am anschluss zum Bund in Falten gelegt war, was sonst nur bei einem Gürtel passieren würde. Man hatte es aber fest eingebaut, und es war wohl so gedacht, dass das Oberteil locker über den Bund fallen würde, hat aber bei mir wegen der Länge nicht geklappt.
Einige Overalls kommen auch ab Werk mit Gürtel, oder mit einem Zugband im Taillenbund, wie z.B. der Olivgüne in meinem vorigen Posting. Oft kann man auch diese tragen, ohne das zu beachten, aber meist sind sie tatsächlich anders geschnitten: Das obere Teil ist dann länger, so dass ohne die Verwendung des Gürtels alles irgendwie zu tief hängt, incl. Schritt und Hintern. Da kann es dann tatsächlich besser sein, sie auch wirklich mit dem Gürtel zu tragen. Gürtel im selben Material sind dann natürlich von Vorteil, weil sie das einteilige Erscheinungsbild weniger beeinträchtigen.
Hier ist mal ein äteres Galeriebild mit Gürtel in Overall-Material:
Der sähe ohne Gürtel völlig formlos aus. Ich habe noch ähnliche in anderen Farben oder sogar Mustern.
Ungünstig finde ich jedoch die Verwendung von Gürteln bei Overalls, die an sich schon körpernah sitzen: Da muss man höllisch aufpassen, dass da nichs nach Presswurst aussieht. Vermutlich liegt genau da de Hase im Pfeffer: Gürtel an Overalls erfordern etwas Material-Überschuss, meist nicht nur in der Weite.
Hier ist noch so'n wildes Teil, das wohl nur mit Gürtel funktionieren kann:
Da ist der Gürtel zumindest vorne notwendig, um alles ein wenig zusammenzuhalten, aber hinten nicht. Entsprechend hat man ihn vorne fest integriert, dann aber nur knapp um die Seiten herumgeführt, wo er dann angeknöpft ist: Spart nebenbei die Schnalle. ;0) Man muss wohl den rechten Knopf aufmachen, wenn man rein oder raus will.
Ich hab' das erst als Kuriosum gesehen, aber jetzt, wo ich länger draufgucke, hat das durchaus was. Wäre wieder ein Teil, das einem ermöglicht, im Jumpsuit zu 'schicken' Anlässen zu gehen, ohne underdressed zu sein.
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